An unserem Hochzeitstag haben wir von einem Freund eine WhatsApp bekommen:
„Hey Ihr beiden Spackos…herzlichen Glückwunsch zu eurem Hochzeitstag. Seid ihr beide Bootsfest und habt Lust mal auf ne schöne Hamburger Ausfahrt mitzukommen? Wir slippen in Entenwerder ein, halten unterwegs nett an und Essen was, unterwegs gibt es was zu trinken und zu sehen den wundervollen Hafen. Wenn ihr Bock habt…dann organisieren wir bald mal sowas.“
46 Tage später war es dann an einem Samstag so weit. Bei herrlichen 27 Grad und Sonnenschein und mich hat nur eine Frage beschäftigt: „Was mache ich, wenn ich mal aufs Klo muss?“
Dann wurde geslippt was das Zeug hält und wow (!) ich habe gelernt wie aufwendig slippen ist:
- Das Boot auf dem Anhänger wird mit dem Auto rückwärts die Rampe runtergefahren.
- Ab ins Wasser mit dem Boot und rein gehüpft. Auto auf der Rampe stehen lassen und das Boot an den nächst möglichen Steg gefahren und angelegt. Zum Schutz fürs Boot werden sogenannte Fender, die für mich wie Baywatch-Bojen aussehen, über das Boot gehangen.
- Zu Fuß zurück zum Auto.
- Auto samt Anhänger von der Rampe geholt und in der Umgebung geparkt. Fröhliches suchen für so einen langen Parkplatz.
- Dann wieder zu Fuß zum Boot zurück um starten zu können.
Gut, dass das alles die Männer erledigt haben, während wir Ladies uns derweil dem Amphibienbus gewidmet haben der pitschepatsche nass aus dem Wasser auftaucht, um die Touristen wieder in die Hafen City zu fahren.
Randnotiz zum slippen: Das war der Punkt an dem wir innerlich beschlossen haben unserem Jogging Hobby sowas von treu zu bleiben. Laufschuhe an und los – ab geht die Post.
Wieder zu viert vereint kann es „endlich“ los gehen und dann kann kommen was wolle. Wir sitzen alle in einem Boot.
Plötzlich mit großem Gebrüll vom Steg… „Hey, was machst du denn da? Meine…“ blablablablabla Beschimpfungen und Empörung. Nein es wurde niemand vergessen. Wir haben nur beinahe einem Angler die Angeln aus der Hand gerissen, weil sich die Schnurr in der Schraube verheddert hat. Am Ende konnte alles fix enttüddelt und gerettet werden und sogar der Köder wieder übergeben werden. Das Glück war auf unserer Seite. Wenn Engel reisen ….
Und nun folgen einfach die lauten, großen, bunten, schnellen und schönen Eindrücke, seht selbst. Eine Bootsfahrt die ist lustig, eine Bootsfahrt die ist schön!

HMM Megamax-Klasse der koreanischen Reederei Hyundai Merchant Marine
Dann durfte ich sogar selbst das Steuer übernehmen. Wer nämlich geistig und körperlich dazu in der Lage ist, über 16 Jahre und die Befehle des Bootsführers empfangen und ausführen kann, darf das.
Überall gibt es etwas zu staunen und zu entdecken…
Ein weiteres Highlight war, als wir an der Crêperie Ti Breizh angelegt haben um uns zu stärken – irgendwie unwirklich und cool zugleich.

Und da war Sie dann meine Antwort und Erlösung auf die Frage der Fragen…WC in Sicht 🙂
Was nicht vergessen darf zu erwähnen. Im Ti Breizh gibt es mit Abstand die leckersten Crêpes mit allen möglichen Variationen. Von Hauptmahlzeit bis Nachtisch. Unbedingt mal ausprobieren!

Ich habe bis heute keine Ahnung wie der Kapitän sich die ganze Strecke quer durch Hamburgs Wasserstraßen merken konnte. Durch Schleusen, unter Brücken, hier links, da rechts, „…ach wir sind schon an der Elphi, jetzt kenne ich mich wieder aus…“ Straßenschilder habe ich keine entdeckt, dafür das eine und andere Zeichen kennengelernt und natürlich wird auf dem Wasser rechts gefahren.



Leider und mit dickem Schädel geht alles einmal zu Ende. So auch die Bootsfahrt. Ein Abschlussessen und die vergebliche Bemühung des so freundlichen Kellners um eine Kopfschmerztablette hat da auch nicht mehr geholfen. Ich bin wohl nicht stundenlang Bootstauglich – mir war übel.
Was allerdings bleibt ist große Dankbarkeit für tolle Eindrücke, viele schöne Stunden, das Gefühl auf dem Wasser frei zu sein und auch selbst mal Gas zu geben, über Wellen zu hüpfen und hossa ist Wasser mächtig und kraftvoll, tiefgründige Gespräche, auf dem Boot tanzend zu Throwback von Michael Patrick Kelly lauthals mitzusingen, den Sonnenschein zu genießen, Hamburg von einer anderen Seite erleben zu dürfen und einfach eine geile Zeit zu haben.
Danke an Euch und das Leben!
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